Sammlung Bayer
Die Sammlung Bayer gehört zu den traditionsreichsten Unternehmenssammlungen und umfasst rund 2.000 Gemälde, Zeichnungen, Druckgrafiken und Skulpturen. Obwohl die ursprüngliche Zielsetzung nicht der systematische Aufbau einer „Corporate Collection“ war, ist die Kunst des 20. und 21. Jahrhunderts aufgrund der frühen und kontinuierlichen Erwerbungen von Werken namhafter Künstler*innen heute präsent.
Schwerpunkte bilden der deutsche Expressionismus, das internationale Informel, die Malerei der 1980er Jahre und Positionen der Gegenwart, die die Sammlung stetig ergänzen. Exemplarisch werden hier Highlights von Max Liebermann (1909) bis Johanna Reich (2019) vorgestellt. Zu den Künstler*innen und Werken erfahren sie mehr in den Podcasts „Bayer Kultur im Ohr“.
Die Künstler*innen unserer Galerie
Johanna Reich
Johanna Reich verbindet in ihren Arbeiten neue Bildmedien mit Malerei oder Skulptur. Ihre Videoarbeiten zeichnet eine stark medienreflexive Komponente aus. Inhaltlich befragt Sie gesellschaftliche und existenzielle Themen wie Identität, Negation, Entmaterialisierung oder Wahrheit.
Die Videoarbeit „Virgins Land“ zeigt die Künstlerin an einem leeren Strand. Sie hält eine goldene Rettungsdecke wie eine Fahne in den Wind. Die Reduktion der Bildkomponenten schafft Raum für vielfältige Assoziationen. Die Rettungsdecke kann für Flüchtlinge über Leben und Tod entscheiden, als goldene Fläche im Bild verweist sie traditionell ebenso auf materielle Kostbarkeit wie auf eine überirdische Wirklichkeit. Während Johanna Reich in einigen ihrer früheren Videos durch neutrale Kleidung mit Kapuzenoberteilen absichtlich androgyn auftritt, ist sie hier bewusst als weibliche Akteurin erkennbar – ein femininer Blick in die Vergangenheit, Gegenwart und Zukunft.
Johanna Reich (* 1977) lebt und arbeitet in Köln. Nach einem Studium an der Kunstakademie Münster studierte sie bei Wim Wenders an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg und absolvierte ein Postgraduiertenstudium an der Kunsthochschule für Medien Köln. Ihre Werke werden in internationalen Einzel- und Gruppenausstellungen gezeigt. Neben vielen anderen Auszeichnungen erhielt sie 2017 den Frauenkulturpreis des LVR.
Julian Opie
Julian Opie gehört seit fast drei Jahrzehnten zu den bedeutendsten Vertretern der englischen Gegenwartskunst. Charakteristisch für Opies Kunst sind dicke schwarze Umrisslinien, monochrome Farbflächen und klaren Formen. In seinen Porträts reduziert er Gesichtszüge mit wenigen schwarzen Linien auf ein Minimum und schafft es dadurch, die wesentlichen Merkmale einer Person wiederzugeben. Diese Reduktion auf das Wesentliche zieht sich durch Opies Werk und repräsentiert eine Zeichenhaftigkeit, die an weltweit verständliche Piktogramme erinnert - eine universelle Sprache der Bilder. Zwar nähern sich seine Werke optisch an die Pop-Art an, Opie interessiert sich jedoch weniger für Themen der Massenkommunikation als vielmehr für die vielfältigen Möglichkeiten der Darstellung, die neue Medien und Medientechnologien bieten - das spiegelt auch die Vielfalt seiner hauptsächlich computergestützten künstlerischen Methoden wider.
Opies LED-Wandinstallation „People 28“, zeigt eine Computeranimation, die zunächst einfach Personen, die als Typen leicht erkennbar sind, als Passanten zeigt. Der Animationsloop erweckt den Anschein einer unendlichen Bewegung und begeistert im Sinne eines Perpetuum mobile, denn die dahinterliegende Kraft bleibt wie so oft im Alltag für uns verborgen. Es bleibt das Werk, welches die menschliche Individualität thematisiert und trotz starker Vereinfachung die Essenz zu erhalten weiß. Eine Parallelwelt aus Pixeln als Spiegel der Wirklichkeit.
Silke Leverkühne
Silke Leverkühnes großformatiges Landschaftsbild „Salzlager“ gehört zur Gruppe der Industriebilder, die 1999 während ihres Artist-in-Residence-Stipendiums auf dem Werksgelände von Bayer in Leverkusen entstand. Entgegen der Erwartungshaltung an Industriebilder konzentriert sich Leverkühne auf eine lichte Farbigkeit, auf die Strukturen der Salzhalden und des Industrieturms vor blauem Himmel und auf die Organisation der Bildfläche. Dieses gekonnte Umgehen symbolischer oder historischer Verweise ist charakteristisch für Leverkühnes Landschaften. Sie interessiert der Punkt, an dem die Farbe sich vom Motiv löst, keinen spezifischen Gegenstand mehr beschreibt und zur reinen Malerei wird.
Als Silke Leverkühne in den 1970er Jahren an der Kunstakademie Düsseldorf studierte, stand die Malerei als künstlerisches Medium auf dem Prüfstand, bevor die sogenannten ‚Neuen Wilden‘ mit heftiger Geste und punkiger Attitüde in den 1980er Jahren bekannt wurden. Leverkühne gehörte jedoch zu keiner dieser Gruppen, sondern erarbeitete sich unabhängig einen sehr eigenständigen Malstil. Ihre Treppen-, Wolken- oder Industriebilder sind nicht expressiv und spontan, sondern reflektiert. Die Eitemperafarben mischt die Künstlerin dabei fast altmeisterlich selbst aus Pigmenten. Silke Leverkühne lotet in ihren Bildserien beharrlich die Möglichkeiten der Malerei immer wieder neu aus und entwickelt die Frage nach der Wirklichkeit der Bilder konsequent fort.
Martin Kippenberger
Martin Kippenbergers Laufbahn als Künstler war außerordentlich facettenreich, seine Kreativität grenzenlos. Der außergewöhnliche Künstler, der dem Kreis der sogenannten Neuen Wilden zugeordnet wird, einer Gruppe junger Maler, die in den 1970er-Jahren die Tradition der Maler des deutschen Expressionismus wiederbelebten, arbeitete in unterschiedlichsten Medien und ließ diese ineinander greifen.
In seinen Werken wob der Künstler ein Netz von Verweisen und Bezügen zwischen der Alltagskultur der Punk-Generation und der Postmoderne. Seine Themen entsprangen stets dem Alltag. Vor allem aber hinterfragte er den Kunstbetrieb kritisch. Die Unterminierung des traditionellen Kunstbegriffs war Programm. In diesem Kontext ist auch die spöttische Bildfindung des Gemäldes 4. Preis von 1987 zu sehen. Das ewige Streben um den ersten Preis wird hier als Klischee ad absurdum geführt, der Gewinn des vierten Preises wird mit dem Gemälde gefeiert! Doch wer interessiert sich schon für den vierten oder gar den zwölften Preis? Hier ironisiert der Künstler das Gerangel um die beste, sprich erste Position in den vielen Wettbewerben – auch den Kunstwettbewerben –, die unser Leben begleiten, und persifliert den uneingestandenen Kampf von Gewinnern und Verlierern, indem er dem vierten (unerwünschten) Preis ein Denkmal setzt.
Gerhard Richter
Gerhard Richter gehört zu den bedeutendsten Malern des 20. und 21. Jahrhunderts. Wegen seines unberechenbaren Stils wird er als „Chamäleon“ bezeichnet: Er lotet künstlerische Möglichkeiten immer wieder neu aus und experimentiert mit innovativen Ansätzen. Seine Werke decken das gesamte Spektrum der Malerei ab. Zu Beginn seines Schaffens konzentrierte er sich auf Gegenständliches. Er malte Landschaften und Stillleben, schuf aber auch systematische Farbtafeln und Schwarz-Weiß-Fotografien. Um 1976 begann er seine schillernden, expressiven Farbspiele. Das Abstrakte Bild (555) stammt aus der gleichnamigen Werkgruppe, die er 1980 begann und noch immer fortführt.
Geboren wurde Richter im Jahr 1932 in Dresden. Fast neun Jahre lernte und arbeitete er an der dortigen Hochschule für bildende Künste. 1961 floh er nach Westdeutschland und setzte sein Studium an der Kunstakademie Düsseldorf fort. Heute lebt der mehrfach ausgezeichnete Künstler in Köln, wo er 2007 den Ehrenbürgertitel erhielt.
Ulrike Rosenbach
Ulrike Rosenbach arbeitet als eine der ersten Performance- und Medienkünstlerinnen seit Ende der 1960er Jahren innovativ mit Fotografie, Video und multimedialer Installation. Sie kam durch ihr Studium an der Kunstakademie Düsseldorf in Kontakt zur Happening- und Fluxusszene. Bereits 1969 gründete sie als Meisterschülerin von Joseph Beuys eine Künstlerinnengruppe, die Kontakte zur amerikanischen Women's-Liberation-Szene hatte. 1970 wurde sie von Lucy Lippard zur ersten großen amerikanischen Kunstausstellung „1000 miles from here“ eingeladen, an der ausschließlich Künstlerinnen beteiligt waren.
Ihre kritische Auseinandersetzung mit den Klischees der patriarchalischen Bildtradition und deren Trivialisierung in den Unterhaltungsmedien schlug sich auch früh in der ikonischen Fotoarbeit „Art is A Criminal Action“ nieder, in der sich die damals 26-jährige Künstlerin selbstbewusst zusammen mit dem berühmten ganzfigurigen Cowboy-Elvis von Andy Warhol ins Bild setzte. 2019 hat Rosenbach das Motiv nochmals aufgenommen und die Fotoarbeit digitalisiert und auf Leinwand gedruckt, so dass sie dem Siebdruck-Original von Warhol noch ähnlicher wird. Sowohl inhaltlich als auch medientheoretisch bleibt der Diskurs höchst aktuell.
Andy Warhol
Andy Warhol gehört zu den international bekanntesten Künstlern. Seine großformatigen Siebdruckbilder von Filmstars und alltäglichen Konsumartikeln sind seit den 1960er Jahren zum Inbegriff der Pop Art geworden. Warhols Gespür für die Auswahl von Fotovorlagen oder Markenlogos, die zu Ikonen des „American Way of Life“ werden können, war untrüglich. Die Begriffe der künstlerischen Handschrift oder Originalität, die das klassische Kunstverständnis prägen, wurden von ihm radikal in Frage gestellt: Warhol arbeitete in Serien, delegierte, „malte“ mittels Werbedrucktechnik und nannte sein Atelier „Factory“. Dieses Studio entwickelte sich in den 1970er Jahren zum gesellschaftlichen Treffpunkt der kreativen Szene von New York und Warhol selbst zum gefragten Porträtisten der Elite.
Die beiden Porträts in der Sammlung Bayer entstanden 1984 für die Gruppenausstellung „Hommage aux Femmes“ in Berlin auf Einladung und im Auftrag der Bayer AG. Andy Warhol entschied sich für ein Doppelbildnis der jungen Frau in alter Zeit und in der Gegenwart. Für die Renaissance stand sein Porträt nach Lucas Cranach in poppigen Farben. Die junge Frau der 1980er Jahre repräsentierte Nastassja Kinski. Warhol hatte Kinski als „rising star“ des Kinos kurz zuvor kennengelernt und für sein Trendmagazin „Interview“ fotografiert. Er nutze eines der Fotos als Vorlage für sein Porträt. Kinski selbst begegnete ihrem Porträt erst anlässlich einer Ausstellung zu Warhols 90. Geburtstag in Leverkusen (s. Foto).
Sam Francis
Am Anfang von Sam Francis’ Malerkarriere stand ein persönliches Unglück: Als Pilot der US-amerikanischen Luftwaffe stürzte Francis gegen Ende des Zweiten Weltkriegs ab. Er verletzte sich so schwer, dass er jahrelang in Hospitälern leben musste. In dieser Zeit entdeckte er seine Leidenschaft für die Malerei. Als Francis wieder genesen war, wechselte er an die University of California zur Kunst, statt sein Studium der Medizin und Psychologie fortzusetzen.1950 siedelte Francis nach Paris über, wo er schnell Kontakt zu Künstlerkreisen fand. Typisch für seine Bilder aus dieser Zeit waren in Rinnsalen ineinanderfließende Farben. 1952 widmete ihm eine Pariser Galerie die erste Einzelausstellung.
1957 unternahm Sam Francis eine Weltreise. Als er in Japan Station machte, führte er den Auftrag für ein großes Wandgemälde aus. Ähnliche Arbeiten in der Kunsthalle Basel und der Chase Manhattan Bank in New York folgten. Nach einer Schaffenskrise vollzog Francis in den 1970er-Jahren einen Stilwechsel. Er wurde zum Action Painter und erlangte auf diesem Gebiet Berühmtheit. Außerdem wendete er sich Techniken wie der Lithografie, der Monotypie und der Radierung zu. Er schuf in diesen Jahren mehrteilige Bildkompositionen mit teilweise verfließenden Farben. In seiner letzten künstlerischen Schaffensphase entstanden bemerkenswerte Auftragsarbeiten, vor allem Wandbilder.
Ernst Wilhelm Nay
Ernst Wilhelm Nays Werk ist vielseitig und lässt sich keiner großen Kunstströmung zuordnen. Der aus Berlin stammende Maler hat wesentlich dazu beigetragen, die moderne Kunst nach dem Zweiten Weltkrieg in Deutschland zu etablieren.
Nay absolvierte 1928 die Malereiklasse der Berliner Hochschule für Bildende Künste. Er war Meisterschüler des Expressionisten Karl Hofer. Der Einfluss seines Lehrers auf die frühen Bilder Nays ist deutlich erkennbar. Er malte überwiegend gegenständlich, bisweilen surreal. Bei Sommeraufenthalten an der Ostsee in Pommern entstand etwa der Zyklus Dünen- und Fischerbilder. Die Nationalsozialisten ächteten Nays Arbeiten – 1937 zeigten sie zwei seiner Gemälde in der Ausstellung Entartete Kunst. Im selben Jahr reiste Nay auf die Lofoten, finanziell unterstützt durch den norwegischen Maler Edward Munch. Auf den Inseln schuf Nay zahlreiche Aquarelle und später, im Berliner Atelier, die Lofoten-Bilder, ein erster Höhepunkt seines Werks. Im Zweiten Weltkrieg musste Nay der Wehrmacht beitreten, unter anderem diente er als Kartenzeichner.
Nach Kriegsende begann für den Künstler eine neue Schaffensphase, unter anderem mit den Fugalen Bildern und den Rhythmischen Bildern. Charakteristisch für seinen Stil wurden das abstrakte Farbenspiel und die rhythmische Komposition der Bildelemente. Rot im Zentrum zählt zur Serie der Scheibenbilder, die Nay in den 1950er-Jahren schuf. Das Gegenständliche verschwand fast völlig aus seinem Werk, tauchte allenfalls als Ornament auf – beispielsweise in den Augenbildern aus den 1960er-Jahren.
Max Beckmann
Max Beckmann zählt zu den bedeutendsten deutschen Künstlern des 20. Jahrhunderts. Sein Frühwerk war vom deutschen Impressionismus geprägt. Der Erste Weltkrieg veränderte seinen Stil jedoch deutlich in Richtung Expressionismus; den Raum gliedert er nun oft kubistisch.
Unter den Nationalsozialisten galt Beckmanns Werk als „entartet“ und wurde in Propaganda-Ausstellungen diffamiert. Im Juli 1937 fand in den Münchner Hofarkaden die berüchtigtste dieser Schmähungen statt: die Ausstellung Entartete Kunst, in der auch zehn Arbeiten Beckmanns gezeigt wurden. Die dort verunglimpften Künstler gelten heute als Meister der Moderne. Bereits 1933 entließ die damals gleichgeschaltete Frankfurter Städelschule Max Beckmann fristlos aus seiner Professur. Der Künstler zog daraufhin nach Berlin, verließ aber bereits 1937 Deutschland für immer: Zunächst emigrierte er nach Amsterdam.
Hier schuf Beckmann rund 280 Ölbilder – ein Drittel seines gesamten malerischen Werks. Seine Bilder wurden umso leuchtender und lebendiger, je bedrückender die äußeren Umstände waren. Beispiele dafür sind seine Stillleben: Insgesamt schuf Beckmann seit Beginn der 1920er-Jahre mehr als 140 solcher Werke. Im Zentrum vieler Stillleben aus der Amsterdamer Zeit stehen Blumen – in diesem Fall Orchideen. Sie sind ein Symbol blühender Lebensfreude. Obwohl die Bildausschnitte durchgehend eng gewählt sind und Wände die Motive begrenzen, entfalten die Blüten ihre volle Schönheit. Bereits 1939 bewarb Beckmann sich um ein Visum für die USA und wanderte 1947 schließlich dorthin aus. In seinen letzten Lebensjahren in den USA erhielt er höchste Anerkennung; zahlreiche Ausstellungen zeigten seine Arbeiten.
Ernst Ludwig Kirchner
Ernst Ludwig Kirchners Berufswunsch war ursprünglich Architekt. Nach Abschluss seines Studiums 1905 in Dresden entschied er sich jedoch für die Kunst. Gemeinsam mit seinen Studienkollegen Fritz Bleyl, Erich Heckel und Karl Schmidt-Rottluff gründete er die Künstlergruppe Die Brücke. Sie prägte die deutsche Malerei des 20. Jahrhunderts nachhaltig.
1911 übersiedelte Kirchner nach Berlin. Hier erreichte der Autodidakt mit expressionistischen Werken seinen ersten schöpferischen Höhepunkt. Zwei Jahre später kam es zu einem Streit zwischen Kirchner und den Mitgliedern der Brücke – die Gruppe zerbrach.
Zu Beginn des Ersten Weltkriegs meldete sich Kirchner freiwillig zum Kriegsdienst, litt aber so sehr unter dem Kasernendrill, dass er nervlich zusammenbrach. Finanziell unterstützt von Bewunderern seiner Kunst zog er sich in Kliniken zurück.
Doch erst mit dem Umzug ins schweizerische Davos begann sich Kirchner zu erholen. Es folgte eine zweite künstlerische Glanzzeit.
Im nationalsozialistischen Deutschland galten Kirchners Bilder als entartet. Die Diffamierungen in der Heimat und eine nie ganz überwundene Abhängigkeit von Medikamenten stürzten ihn in eine zweite große Krise. 1938 nahm sich der Maler das Leben.
Max Liebermann
Der erste Bayer-Generaldirektor Dr. Carl Duisberg ließ sich häufig porträtieren. Von Max Liebermann gibt es zwei Duisberg-Porträts: eines leger sitzend mit heller Weste bekleidet und ein weiteres stehend mit präsentierendem Gestus.
Liebermann gilt als Wegbereiter der modernen deutschen Malerei und einer der wichtigsten Vertreter des deutschen Impressionismus. In den 1880er-Jahren veränderten sich seine Arbeiten von einem naturalistischen zu einem impressionistischen Stil. Liebermann war Mitbegründer und langjähriger Präsident der Berliner Secession. Als Künstler genoss er bis zur Machtergreifung Hitlers höchste Anerkennung. Die Nationalsozialisten ächteten seine Arbeit, diffamierten ihn aufgrund seiner jüdischen Herkunft und isolierten ihn gesellschaftlich. Im Jahr 1934 starb Liebermann nach schwerer Krankheit.
Neben den Arbeiten Liebermanns malten auch Leo Samberger, Fritz Rhein, Oskar Hagemann, Johannes Marx, Fritz Erler und Arthur Fischer Ölbilder von Carl Duisberg. Fritz Reusing fertigte Kohleporträts von ihm an, der Medailleur Arnold Hartig Bronzeporträts.
Außerdem gibt es Duisberg-Büsten von Adolf von Hildebrand, Hugo Lederer und Fritz Klimsch.
Mit „Bayer Kultur im Ohr“ stellen wir Ihnen Werke der Sammlung Bayer vor. Die Autorin und Hörfunkjournalistin Viola Gräfenstein spricht mit Andrea Peters, Kuratorin der Sammlung Bayer, über die Kunstwerke und Künstler*innen – und die spannenden Geschichten dahinter.
Podcast (Konzept, Produktion und Moderation): Viola Gräfenstein
Texte: Andrea Peters/Viola Gräfenstein
Musik: Lennard Frey (Intro/Outro), Berthold Scheuß