LOST PLACES

Von der Soundinstallation bis zum tanzenden Avatar. Mit dem Kunstprojekt „LOST PLACES“ mitten im urbanen Raum, der verlassenen Einkaufspassage „City C“ in Leverkusen, erfindet sich Bayer Kultur gemeinsam mit dem Kunstverein Leverkusen wieder einmal neu.
Idee ist eine temporäre Ausstellung zur Gegenwartskunst in den ungenutzten Schaufenstern und Geschäftsräumen. Die verlassene Passage wird zum öffentlichen Ausstellungsort auf Zeit. Thema und Titel ist „Lost Places“, denn die Innenstädte verändern sich und der Leerstand von ehemaligen Kaufhäusern ist in vielen Kommunen zu beobachten.
LOST PLACES ist ein Spotlight auf die City C und bildet den Zeitgeist ihrer Vergangenheit ab. Gleichzeitig ist sie ein Denkmal für viele vergessene Orte und Erinnerungen. Die Künstler*innen schaffen es, uns die Urbanität aus vergangenen Zeiten in Erinnerung zu rufen. Die Werke sind aber auch ein deutlicher Fingerzeig auf das was immer da war und uns vermutlich ewig begleiten wird: Die Kultur.
Auszug aus der Eröffnungsrede zur Vernissage im August 2021 – Thomas Helfrich
,
Leiter Bayer Kultur
Kontakt:
- 1/14
- 2/14
- 3/14
- 4/14
- 5/14
- 6/14
- 7/14
- 8/14
- 9/14
- 10/14
- 11/14
- 12/14
- 13/14
- 14/14

Eingang der City C in Leverkusen während der Ausstellung im Jahr 2021. 15 Künstler*innen, die in Nordrhein-Westfalen leben oder studiert haben, wurden eingeladen sich kreativ mit dem Ort auseinanderzusetzen. Sie entwickelten Werke für einzelne Fenster und leere Ladenlokale, die das Thema Werbung, Konsum oder die verlassene Shoppingmall reflektieren. Die Passage wurde neu erlebbar und sollte zur Auseinandersetzung mit den vielen „Lost Places“ unserer Städte anregen.
© Chris Rausch
© Chris Rausch

Andy Kassier, “white horse”
Andy Kassier ist Fotograf und Konzeptkünstler, der in seinen Arbeiten sarkastisch und ironisch den Traum von Erfolg und Reichtum und die Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken beleuchtet. Kassier (geb. 1989) hat an der Kunsthochschule für Medien Köln studiert und wurde bekannt durch seine seit 2013 andauernde Performance
Auf Instagram: https://www.instagram.com/andykassier/
© Chris Rausch
Andy Kassier ist Fotograf und Konzeptkünstler, der in seinen Arbeiten sarkastisch und ironisch den Traum von Erfolg und Reichtum und die Selbstdarstellung in den sozialen Netzwerken beleuchtet. Kassier (geb. 1989) hat an der Kunsthochschule für Medien Köln studiert und wurde bekannt durch seine seit 2013 andauernde Performance
Auf Instagram: https://www.instagram.com/andykassier/
© Chris Rausch

Frauke Wilken, “ME AND MYSELF”
In einem der Schaufenster der City C lässt Frauke Wilken fünf beinahe lebensgroße Skulpturen von der Decke hängen, die trotz ihrer perlmuttenen Oberfläche wie abstrahierte, verschlungene Körper erscheinen. Das Schaufenster wird zum Ort der exponierten Selbstdarstellung und stellt diese gleichermaßen in Frage.
© Chris Rausch
In einem der Schaufenster der City C lässt Frauke Wilken fünf beinahe lebensgroße Skulpturen von der Decke hängen, die trotz ihrer perlmuttenen Oberfläche wie abstrahierte, verschlungene Körper erscheinen. Das Schaufenster wird zum Ort der exponierten Selbstdarstellung und stellt diese gleichermaßen in Frage.
© Chris Rausch

Johanna Reich, „NEUE STÄDTE“
Johanna Reich gehört zu den profiliertesten Medienkünstlerinnen in Deutschland. Angesichts des Leerstands der Passage hat sie sich mit Theorien zur Stadtplanung beschäftigt. Sie geht von der These aus, dass Innenstädte heute neu gedacht werden müssen, aber um Neues zu denken, bräuchte es das Unvorhersehbare, das Zufällige. Die Fensterfront zeigt Malerei auf einer blau schimmernden Folie. Hinter der Folie erscheinen auf LED-Laufbändern Gedanken zum Thema „Neue Städte“.
© Chris Rausch
Johanna Reich gehört zu den profiliertesten Medienkünstlerinnen in Deutschland. Angesichts des Leerstands der Passage hat sie sich mit Theorien zur Stadtplanung beschäftigt. Sie geht von der These aus, dass Innenstädte heute neu gedacht werden müssen, aber um Neues zu denken, bräuchte es das Unvorhersehbare, das Zufällige. Die Fensterfront zeigt Malerei auf einer blau schimmernden Folie. Hinter der Folie erscheinen auf LED-Laufbändern Gedanken zum Thema „Neue Städte“.
© Chris Rausch

Andreas Schmitten, „SITZEND, LIEGEND“
Die Skulpturen und Installationen von Andreas Schmitten sind gleichzeitig verspielt und albtraumhaft kühl. Die glatten Oberflächen und klaren, aber feinen Farben verbinden sich zu eleganten Objekten auf Sockeln oder großen Schaukästen. Zwei Objekte, die an historische Denkmäler ebenso erinnern wie an Auslagen in Edelboutiquen, erhalten einen strahlenden Bühnenraum hinter dem Schaufenster der ehemaligen Woolworth-Filiale.
© Chris Rausch
Die Skulpturen und Installationen von Andreas Schmitten sind gleichzeitig verspielt und albtraumhaft kühl. Die glatten Oberflächen und klaren, aber feinen Farben verbinden sich zu eleganten Objekten auf Sockeln oder großen Schaukästen. Zwei Objekte, die an historische Denkmäler ebenso erinnern wie an Auslagen in Edelboutiquen, erhalten einen strahlenden Bühnenraum hinter dem Schaufenster der ehemaligen Woolworth-Filiale.
© Chris Rausch

Gudrun Kemsa, „NEW YORK, NEW YORK”
Dadurch, dass Gudrun Kemsa in den Schaufenstern eines ehemaligen Friseursalons vier ihrer Arbeiten aus Berlin und New York montiert hat, Bilder aus pulsierenden Großstädten, erfüllt sie zum einen unsere Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Zum anderen jedoch verstärkt sie noch einmal den Kontrast zwischen beiden Welten, der einer verlassenen, wie aus der Zeit gefallenen Passage und der eines noch belebten Stadtraumes. Kemsa ist Professorin für Bewegte Bilder und Fotografie an der Hochschule in Krefeld.
© Chris Rausch
Dadurch, dass Gudrun Kemsa in den Schaufenstern eines ehemaligen Friseursalons vier ihrer Arbeiten aus Berlin und New York montiert hat, Bilder aus pulsierenden Großstädten, erfüllt sie zum einen unsere Sehnsucht nach der großen weiten Welt. Zum anderen jedoch verstärkt sie noch einmal den Kontrast zwischen beiden Welten, der einer verlassenen, wie aus der Zeit gefallenen Passage und der eines noch belebten Stadtraumes. Kemsa ist Professorin für Bewegte Bilder und Fotografie an der Hochschule in Krefeld.
© Chris Rausch

Krzysztof Honowski / Laura Sundermann ”’YES’, SHE SAID. ‘THE WORLD IS FROZEN’, SHE SAID”
Die Schauspielerin Laura Sundermann und der Medienkünstler und Literaturwissenschaftler Krzysztof Honowski von der Kunsthochschule für Medien in Köln haben sich entschieden, im ehemaligen Eiscafé Ducale zwei Sätze aus einem fiktiven Gespräch auszustellen. Ein Gespräch, dass möglicherweise vor längerer Zeit hier zwischen Einkaufsbummel und Eisgenuss hätte stattfinden können. Die Sätze leuchten schrill und ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. Sie stehen alleine, isoliert als Überbleibsel eines einst sozialen Treffpunkts.
© Chris Rausch
Die Schauspielerin Laura Sundermann und der Medienkünstler und Literaturwissenschaftler Krzysztof Honowski von der Kunsthochschule für Medien in Köln haben sich entschieden, im ehemaligen Eiscafé Ducale zwei Sätze aus einem fiktiven Gespräch auszustellen. Ein Gespräch, dass möglicherweise vor längerer Zeit hier zwischen Einkaufsbummel und Eisgenuss hätte stattfinden können. Die Sätze leuchten schrill und ziehen alle Aufmerksamkeit auf sich. Sie stehen alleine, isoliert als Überbleibsel eines einst sozialen Treffpunkts.
© Chris Rausch

Heike Kabisch, „SHE IS LOOKING FOR A POSITIVE AND POWERFUL PLACE…”
Heike Kabisch zeigt in zwei Schaufenstern Installationen mit Skulpturen, die an Palmen erinnern, eine Pflanze, die in vielen Kulturen eine positive Bedeutung hat, und die City C lange in Blumenkübeln belebte. Kabischs Skulpturen entstehen im Atelier: An fragilen Ständerkonstruktionen klebt ungebrannter feuchter Ton, der sich an dickem Draht verästelt. Heike Kabisch (geb. 1978) erhielt für ihre Arbeit internationale Stipendien und Preise.
© Chris Rausch
Heike Kabisch zeigt in zwei Schaufenstern Installationen mit Skulpturen, die an Palmen erinnern, eine Pflanze, die in vielen Kulturen eine positive Bedeutung hat, und die City C lange in Blumenkübeln belebte. Kabischs Skulpturen entstehen im Atelier: An fragilen Ständerkonstruktionen klebt ungebrannter feuchter Ton, der sich an dickem Draht verästelt. Heike Kabisch (geb. 1978) erhielt für ihre Arbeit internationale Stipendien und Preise.
© Chris Rausch

Katja Davar, „FROZEN LIQUID ASSETS”
Inspiriert von dem Verkauf von 70 der spektakulärsten Meteoriten, die jemals gefunden worden sind, dem sogenannten „Deep Impact“, begann Katja Davar einmal mehr über unser teils sehr rücksichtsloses Konsumverhalten nachzudenken. So entdecken wir in dieser sich über 10 Meter erstreckenden, fast dystopischen Landschaft Steine oder Meteoriten, Wertloses oder Kostbares, ohne jedoch den Unterschied festmachen zu können.
© Chris Rausch
Inspiriert von dem Verkauf von 70 der spektakulärsten Meteoriten, die jemals gefunden worden sind, dem sogenannten „Deep Impact“, begann Katja Davar einmal mehr über unser teils sehr rücksichtsloses Konsumverhalten nachzudenken. So entdecken wir in dieser sich über 10 Meter erstreckenden, fast dystopischen Landschaft Steine oder Meteoriten, Wertloses oder Kostbares, ohne jedoch den Unterschied festmachen zu können.
© Chris Rausch

Gereon Krebber, „LÖPLAS“
Für seine großformatigen Skulpturen und Objekte verwendet der Bildhauer Krebber ungewöhnliche Materialien wie Bitumen, Kunststoffe oder verbranntes Holz. Aus ihnen formt er seine abstrakten Formen und biomorphen Strukturen. In die City C platziert er eine Gruppe ausrangierter Hauben von Straßenlaternen, die er zu neuen organischen Wesen geformt hat. Diese „Löplas“ treiben in der von Menschen verlassenen Passage nun ihr Unwesen.
© Chris Rausch
Für seine großformatigen Skulpturen und Objekte verwendet der Bildhauer Krebber ungewöhnliche Materialien wie Bitumen, Kunststoffe oder verbranntes Holz. Aus ihnen formt er seine abstrakten Formen und biomorphen Strukturen. In die City C platziert er eine Gruppe ausrangierter Hauben von Straßenlaternen, die er zu neuen organischen Wesen geformt hat. Diese „Löplas“ treiben in der von Menschen verlassenen Passage nun ihr Unwesen.
© Chris Rausch

Boris Becker, „ZWEI FENSTER, ZWEI WELTEN“
Bekannt vor allem für seine sehr sachlichen Aufnahmen von Details aus Architekturen und Landschaften, sah sich Boris Becker als Meisterschüler von Bernd Becher lange Zeit der grundsätzlich dokumentarischen Auffassung von Fotografie verpflichtet. Heute umfasst sein Werk auch das narrative. Für „LOST PLACES“ wählt er Ansichten von schmalen, vollgestopften Gassen inmitten der koreanischen Metropole Seoul – angepasst auf die Größe der beiden Schaukästen, deren Zweck keiner mehr genau kennt. Was wurde dort einmal ausgestellt, waren es Waren oder war es Werbung?
© Chris Rausch
Bekannt vor allem für seine sehr sachlichen Aufnahmen von Details aus Architekturen und Landschaften, sah sich Boris Becker als Meisterschüler von Bernd Becher lange Zeit der grundsätzlich dokumentarischen Auffassung von Fotografie verpflichtet. Heute umfasst sein Werk auch das narrative. Für „LOST PLACES“ wählt er Ansichten von schmalen, vollgestopften Gassen inmitten der koreanischen Metropole Seoul – angepasst auf die Größe der beiden Schaukästen, deren Zweck keiner mehr genau kennt. Was wurde dort einmal ausgestellt, waren es Waren oder war es Werbung?
© Chris Rausch

Lars Breuer, „SCHOCK“
In der City C lässt Lars Breuer durch sein die gesamte Fensterfront bedeckendes Schriftbild „SCHOCK“ vor der Sparkasse einen Raum entstehen, in dem er ihn zur Seite hin förmlich von der Außenwelt abschließt. Geschrieben in einer eigens entwickelten Typografie nimmt Breuer Bezug auf die Realität dieses Ortes und spiegelt unsere Reaktion angesichts eines nunmehr fast zehnjährigen Stillstands.
© Chris Rausch
In der City C lässt Lars Breuer durch sein die gesamte Fensterfront bedeckendes Schriftbild „SCHOCK“ vor der Sparkasse einen Raum entstehen, in dem er ihn zur Seite hin förmlich von der Außenwelt abschließt. Geschrieben in einer eigens entwickelten Typografie nimmt Breuer Bezug auf die Realität dieses Ortes und spiegelt unsere Reaktion angesichts eines nunmehr fast zehnjährigen Stillstands.
© Chris Rausch

Aljoscha, „PARADISE TO BE CREATED”
Aljoscha (geb. 1974) hat ein poetisches, farbiges Raumobjekt aus Acrylglas-Elementen konzipiert, das in der Passage über den Betrachter*innen schwebt. Die transparenten, unregelmäßigen Formen verbinden sich zu einem Schwarm, oder einer Wolke, die an Stahlseilen von den Trägern des Glasdaches hängt. Aljoscha ist ein ukrainischer Künstler, der seit seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie in Düsseldorf lebt.
© Chris Rausch
Aljoscha (geb. 1974) hat ein poetisches, farbiges Raumobjekt aus Acrylglas-Elementen konzipiert, das in der Passage über den Betrachter*innen schwebt. Die transparenten, unregelmäßigen Formen verbinden sich zu einem Schwarm, oder einer Wolke, die an Stahlseilen von den Trägern des Glasdaches hängt. Aljoscha ist ein ukrainischer Künstler, der seit seinem Studium an der Düsseldorfer Kunstakademie in Düsseldorf lebt.
© Chris Rausch

Charlotte Triebus, „KIN_“
Charlotte Triebus (geb. 1988) ist Tänzerin und Performance-Künstlerin. Sie entwickelt Installationen und Aktionen, die viele künstlerische Medien verbinden und Musik, Tanz und neueste Technologien einbeziehen. Charlotte Triebus setzt für die Passage der City C zusammen mit dem von ihr geleiteten Mirevi Lab der Hochschule Düsseldorf eine Augmented Reality Performance um, bei der ein Avatar sich tänzerisch durch die Räume bewegt. Der Avatar vervielfältigt sich, verschmilzt wieder zu einer Gestalt und reagiert auf den Betrachter.
© Chris Rausch
Charlotte Triebus (geb. 1988) ist Tänzerin und Performance-Künstlerin. Sie entwickelt Installationen und Aktionen, die viele künstlerische Medien verbinden und Musik, Tanz und neueste Technologien einbeziehen. Charlotte Triebus setzt für die Passage der City C zusammen mit dem von ihr geleiteten Mirevi Lab der Hochschule Düsseldorf eine Augmented Reality Performance um, bei der ein Avatar sich tänzerisch durch die Räume bewegt. Der Avatar vervielfältigt sich, verschmilzt wieder zu einer Gestalt und reagiert auf den Betrachter.
© Chris Rausch